Eine Wurstsemmel wird dem Bürgermeister ins Gesicht geworfen. So passiert Anfang April in Rum. Allerdings nur im Film. Denn Rum war Schauplatz von Dreharbeiten für einen bayrisch-österreichischen Landkrimi. Dafür wurden der Rathausplatz und das FoRum kurzerhand zum Landratsamt umgestaltet. Thema am Set: Demonstrationen von aufgebrachten Bürgern beim Landrat. Für mich waren diese beiden Drehtage Anlass, einen Blick nach Bayern zu werfen.
Dort beeindruckt mich vor allem der Wille dazu, auch große Dinge anzugehen, ohne sich Berlin kommentarlos zu unterwerfen oder in die USA zu schielen. So nach dem Motto „Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner“. Natürlich sind die Größenverhältnisse andere. Jedoch haben die Ministerpräsidenten immer einen Weg gefunden, sich in Berlin Gehör zu verschaffen. Und darum geht es.
Den Tiroler Zeitungen entnehme ich indes ein schon fast jammerndes Auftreten und eine „Da-kann-man-nichtsmachen- Einstellung“ der hiesigen Verantwortlichen.
Für mich ist dieser Unterschied ein gutes Beispiel dafür, dass man schlechte Zeiten noch schlechter reden kann. Oder einfach die Ärmel aufkrempelt und alles versucht, um das Beste daraus zu machen.
Mit dem Frühling kommt auch der passende Antrieb dafür. Gehen wir’s an und stemmen wir uns gegen das Schlechtreden. Besser wird’s nur, wenn man konsequent an der Weiterentwicklung arbeitet.
Euer Josef Karbon
Bürgermeister für Rum